Helft mit, herauszufinden, wie man Verschlüsselung besser in den Alltag bringt!
Bitcoin.de ist assoziierter Partner des enzevalos Projektes an der Freien Universität Berlin. Das Ziel des Forschungsprojektes ist es, eine sichere und gut benutzbare Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu erarbeiten. Da für Bitcoin.de Verschlüsselung wichtig ist, unterstützt der Bitcoin-Marktplatz das Projekt. Was aber vor allem zählt, ist eure Meinung!
Verschlüsselung funktioniert. Es ist heute problemlos möglich, seine E-Mails in einer Weise zu verschlüsseln, dass keine Macht der Erde sie entschlüsseln kann. Trotz allem – trotz der NSA-Affäre, trotz der zunehmenden Überwachung, trotz der Hacks von Datenbanken – verzichten so gut wie alle User weiterhin darauf. Mindestens 99,9 Prozent der E-Mails, die verkehren, sind wie Briefe ohne Briefumschlag.
Woran liegt das? Und wie kann man es ändern? Wie muss man ein Verschlüsselungssystem bilden, das tatsächlich auch die User mitnimmt? Dies ist Thema und Anliegen der enzevalos-Forschungsgruppe an der FU Berlin.
“In diesem Kontext ist die Frage aufgetaucht, wie Nutzer heute mit ihren privaten Schlüsseln oder anderen digitalen Geheimnissen umgehen. Digitale Geldbörsen sind hier besonders interessant, weil in ihnen wirkliche Werte gespeichert werden und ein Verlust auch klar zu beziffern ist, während der Verlust eines privaten Schlüssels zur Entschlüsselung von E-Mails meist nur schwer zu messen ist,” erklärt Oliver Wiese, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts.
Die Lösungen, die es derzeit gibt, meint Wiese, lassen der Nutzer entweder alleine – oder er muss sich einen Code aufschreiben, wie bei einer deterministischen Wallet. “Die Idee ist zwar gut, aber dennoch ist der Nutzer hierbei einzig und alleine für sich selbstverantwortlich. Schaut man sich in der analogen Welt um, so ist das meist nicht der Fall. Kreditkarten, Ausweise können verloren gehen und es ist kein Problem. Selbst Wohnungsschlüssel stellen kein Problem dar: Entweder wird der Schlüsseldienst gerufen oder der Schlüssel wurde vorher bei einer vertrauensvollen Person hinterlegt.”
Wie kann man dieses Verfahren nun auf die Verwaltung von Schlüsseln übertragen? Wiese erklärt ein Konzept, das die enzevalos-Forscher derzeit erarbeiten: “Unsere Idee ist es, dass der Nutzer mehrere vertrauenswürdige Personen bittet, einen Anteil an einem (Entschlüsselungs-)Schlüssel aufzubewahren. Mit diesem Schlüssel kann eine Sicherungskopie seiner Wallet entschlüsselt werden. Die Sicherungskopie kann so verschlüsselt in der Cloud oder woanders deponiert werden. Zum Wiederherstellen sind dann die Hälfte der Anteile nötig.” Eine Illustration des Verfahren ist hier zu finden.
Was die Forscher nun von euch, liebe Bitcoin-Nutzer und Kunden von Bitcoin.de, wollen, ist schnell gesagt: eure Meinung! Kaum eine Firma hat das Glück, so viele Kunden zu haben, die mit privaten und öffentlichen Schlüssel arbeiten, wie Bitcoin.de. Also: Wie findet ihr das hier dargestellte Modell? Welche Schwächen hat es, wie würdet ihr es benutzen, worauf müsste eine solche App zur Schlüsselverwaltung achten? Ihr könnt entweder einen Kommentar unter diesem Post hinterlassen, oder Wiese direkt schreiben: oliver.wiese(et)fu-berlin.de.
Außerdem seid ihr auf aufgerufen, an einer wissenschaftlichen Umfrage teilzunehmen. Der Fragenbogen zum Thema ist hier zu finden. Viel Spaß!Filed under: Deutsch
Source: Bitcoin Blog