Ob so oder so: Das Protokoll-Upgrade SegWit steht bei Litecoin kurz vor einem Durchbruch. Chefentwickler Charlie Lee kündigt an, es zur Not per UASF durchzuboxen. Doch womöglich ist das gar nicht nötig, da nun nach F2Pool auch BW.com die Bereitschaft zum Upgrade signalisiert. Damit erreicht die Pro-SegWit-Hashrate mehr als die notwendigen 75 Prozent.
Während das Protokoll-Upgrade SegWit bei Bitcoin weiterhin weit von einer Aktivierung entfernt ist, scheint es Charlie Lee nun so gut wie gelungen zu sein, SegWit bei Litecoin durchzuboxen. Der Durchbruch war es, dass F2Pool begonnen hat, für SegWit zu signalisieren. F2Pool stellt fast die Hälfte der Litecoin-Hashrate.

Als die Zustimmung für SegWit jedoch dennoch weiterhin ein gutes Stück unter der Schwelle von 75 Prozent bliebt, hat Charlie Lee angekündigt, eine User Activated Softfork (UASF) zu implementieren. Diese soll es den Usern erlauben, die Aktivierung einer Softfork wie SegWit auch dann und auf eigenes Risiko zu triggern, wenn nicht ausreichend Miner im Boot sind, und die Miner, die sich der von den Usern gewünschten Fork verwehren, damit zu bestrafen, dass ihre Blöcke abgelehnt werden.

Message from Litecoin users and markets is loud and clear. Users want SegWit!
We will add UASF BIP148 SegWit to Litecoin 0.14 & backports. pic.twitter.com/SgoZc2qKlb
— Charlie Lee (@SatoshiLite) April 12, 2017

Lees Zustimmung zur UASF stieß sowohl in der Litecoin- als auch Bitcoin-Szene auf große Begeisterung. Es wäre extrem spannend zu erfahren, ob eine solche Aktivierung einer Softfork möglich ist oder ob sie im Chaos endet. Während in der Bitcoin-Szene nun ebenfalls für eine UASF getrommelt wird und die ersten Firmen ihre Bereitschaft signalisieren, mitzumachen, deutet sich an, dass Litecoin doch nicht zum Labor für experimentelle Softforks werden wird.
Heute nacht hat BW.com, ein Pool, der gut 6 Prozent der Litecoin-Hashrate stellt, den ersten SegWit-Block veröffentlicht. Damit signalisieren – zumindest rein rechnerisch – mehr als 75 Prozent der Litecoin-Miner ihre Bereitschaft, SegWit zu aktivieren. Noch liegt die Rate der Zustimmung bei 72,9 Prozent. Doch es ist zu erwarten, dass sie im Lauf der kommenden 48 Stunden auf mehr als 75 Prozent springen wird. Sollte sie dort für ein bis zwei Wochen bleiben, wird SegWit auf Litecoin offiziell aktiviert.

Für Bitcoin dürfte dies extrem spannend werden. Auch wenn es für den neugierigen Beobachter etwas enttäuschend sein wird, nicht zu erleben, wie eine UASF abläuft, ist dennoch ein massiver Erkenntnisgewinn zu erwarten: Wird die Softfork glatt durchgehen (oder wie bei Syscoin in einer Hardfork münden)? Werden die User SegWit-Transaktionen benutzen? Wird SegWit die faktische Blocksize erweitern? Wird Litecoin demnächst zum Testbeet für das Lightning-Netzwerk, dessen Test auf dem Mainnet derzeit vor allem auf die Aktivierung von SegWit wartet? Das Ergebnis des Experiments auf Litecoin wird, je nach Ausgang, ein starker Grund für oder gegen SegWit auf Bitcoin sein.

สวัสดีปีใหม่ครับ! I’m all good for $LTC. It looks like we’ll get activated soon. Where to celebrate? pic.twitter.com/aVcdnHPtl1
— Wang Chun (@f2pool_wangchun) April 12, 2017

Die folgenden Tage werden dementsprechend auch für diejenigen spannend werden, die nicht in Litecoin investiert haben. Nicht so spannend allerdings wie für die Litecoiner selbst. Unter diesen ist gerade eine Jubelstimmung ausgebrochen: Der Preis steigt wieder und sowohl Chefentwickler Charlie Lee als auch Chef-Miner Wang Chun feiern die kommende Aktivierung.Filed under: Deutsch Tagged: Altcoin, Litecoin, SegWit
Source: Bitcoin Blog

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