User auf chinesischen Börsen müssen sich vielleicht vor Ort verifizieren
Und es gibt mal wieder Neuigkeiten von der Regulierung in China. Die Volksbank Chinas, die PBOC, hat ja kürzlich begonnen, die Bitcoin-Börsen zu regulieren. Nun perlt sich ein überraschendes Modell heraus, wie die Börsen die Identität ihrer Kunden feststellen müssen. Zugleich beginnt die erste Börse, ihre Kunden nach Herkunft und Ziel der Gelder auszufragen.
Nachdem die PBOC erste Gespräche mit den großen Börsen Chinas geführt hat, mussten diese rabiate Maßnahmen ergreifen, um zu gewährleisten, dass sie den Auflagen der PBOP nachkommen. Die großen chinesischen Börsen Huobi, OKCoin und BTCChina haben sämtliche Bitcoin-Auszahlungen der Kunden vorübergehend gestoppt. Eigentlich sollte die Sperre nur 30 Tage anhalten; mittlerweile wurde sie aber auf unbestimmte Zeit verlängert. Solange eben, bis die Börsen all das erledigt haben, was die PBOC verlangt.
Zur Regulierung der Börsen gehört auch ein strenges Anti-Geldwäsche-Regime. Laut einem tweet von @cnledger diskutiert die PBOC derzeit mit den Börsen einen Entwurf, demzufolge diese die Identität ihrer Kunden in leiblicher Anwesenheit zu prüfen haben, sofern es um Beträge von mehr als 50.000 Yuan geht (knapp 10.000 Euro). Ansonsten sollen die Börsen die Identität der Kunden per Video-Ident feststellen.
1/ PBoC draft under discussion w/ exchanges: users to verify in person b4 1st time deposit or withdraw. Anything >50k CNY, video verify
— cnLedger (@cnLedger) March 17, 2017
Bisher ist diese Regel nur ein Vorschlag, und @cnledger merkt an, dass er noch zur Diskussion steht: “Keine Börse in anderen Ländern bittet Kunden, so weit zu reisen, um sich persönlich identifizieren zu lassen.” Sollte diese Regel in Kraft treten, müssten die Börsen in allen größeren Städten Läden zur Identifizierung eröffnen – was auch wieder sein Gutes hätte, so cnledger: “Exzellent für Face-2-Face Werbung”. Wenn dies umgesetzt ist, so cnledger, werde es wohl wieder möglich sein, Bitcoins von den Börsen auszuzahlen.
Neben dieser Info veröffentlicht cnledger auch eine Übersetzung einer E-Mail von Huobi an einen Kunden.
BREAKING: Chinese #bitcoin exchanges asking detailed explanations/proof of customers’ fund sources & withdraw destinations.(unconfirmed yet) pic.twitter.com/Ozjt3l8H8j
— cnLedger (@cnLedger) March 21, 2017
In dieser E-Mail bittet Huobi um Informationen bezüglich der Herkunft der Guthaben sowie der Bestimmung von Auszahlungen. Und zwar soll der der Kunde mit Screenshots belegen, mit welchen Bank-Transaktionen er seinen Account bei Huobi aufgeladen hat, erklären, woher die Guthaben kommen, und dies wenn möglich durch weitere Dokumente belegen.
Des weiteren soll der Kunde Huobi erklären, wohin er Bitcoins überweist. Mit einem Screenshot soll er belegen, dass er Bitcoins beispielsweise auf eine eigene Wallet oder auf die Wallet einer anderen Plattform überweist. Die Informationen, die der Kunden einreicht, wird Huobi an die nationalen Aufsichtsbehörden weitergeben, wo sie als Beweis archiviert werden.
So geht das also, wenn China durchreguliert.Filed under: Deutsch Tagged: Bundesregierung, China, PBOC
Source: Bitcoin Blog